Versprechen eingelöst: Der erste durch AMS Classic realisierte und noch einmal neu aufgebaute Backdate-964er steht wieder auf seinen feinen Fuchs-Rädern. Kurz vor vor dem Jahreswechsel nimmt der außen in einem alten englischen Grauton gehaltene Retro-Neunelfer Formen an. Auch wenn er schon jetzt wieder wie ein Sportfahrzeug aussieht: Spätestens im März 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bis es soweit sein wird, ist von 14 einzelnen Gewerken zu berichten. Kurz vor dem Jahreswechsel hier der erste Teil unserer Projektdokumentation.
1. Das Bremssystem
Ende der achtziger Jahre versuchten die Porsche-Ingenieure, die Entwicklung des 1982 eingeführten 956 und seines Nachfolgers, des 962 C, immer weiter voranzutreiben. Dazu gehörte auch eine neue, leistungsfähigere Bremsanlage des italienischen Herstellers Brembo, dessen goldene Festsättel bald zu einem Markenzeichen wurden. An diese Ära des Sportwagen-Racings erinnert nun auch der erste Backdate-Neunelfer, der von AMS Classic in Montabaur vor einigen Jahren realisiert worden ist. Die Bremssättel sind nach der Aufarbeitung ebenfalls in Gold gehalten, die Brembo-Schriftzüge sind wie zu Zeiten der Gruppe C in originalem Rot ausgelegt. Armin Ströder, die treibende Kraft hinter Auto, Motor, Sport, kurz AMS Classic, weiß zu berichten, dass die Brembo-Sättel einst zwar zum Serienumfang gehörten, aber: „Der größere Motorhubraum hat schon ein Upgrade erfordert.“ Damit kommen wir zum zweiten Projektbestandteil:
2. Die Bremsscheiben
An der Vorderachse verzögern nun die größer dimensionierten Original-Bremsen der Neunelfer-Generation 993, hinten die des 964 RS. Nach langen Jahren als leitender Techniker im Porsche-Rennsport steht für Armin Ströder fest: „Dieses verbesserte und doch maßvoll angepasste Setting passt zu seiner Umgebung.“
3. Die LED-Blinker
Ein wesentlicher Bestandteil der besonderen Anmutung, der Aura eines Backdate-964ers sind die vorderen LED-Blinker mit Positionsleuchten und Standlicht – zugekaufte Spezialteile zwar, aber mit großer Sorgfalt ausgewählte. Zusammen mit den LED-Hauptscheinwerfern in Klarglas-Optik ergeben sie eine Einheit, die Identität stiftet. Mögliche Botschaft: ein modifizierter Retro-Neunelfer von AMS Classic ist einzigartig, selbst wenn sich mit der Zeit ein halbes Dutzend Geschwister dazugesellt haben.
4. Das Interieur
Dreh- und Angelpunkte im Wageninneren sind die beiden Karbon-Profilschalensitze aus dem GT3 der aktuellen Modellgeneration 992. Der schon seit Jahren für AMS Classic tätige Sattlermeister im oberbergischen Waldbröl verwirklichte auf dieser Grundlage ein Farbspiel aus braunem Leder und Textil im Pepita-Muster – eine außergewöhnliche, aber auch der Aufgabe entsprechende Kombination. Denn gerade beim Neunelfer-Backdating geht es stets um den Spannungsbogen aus traditionellen Formen und modernster Technologie, um den Ansprüchen einer Kundschaft zu genügen, die sich ein Mehr als Individualität, an Ausstrahlung, wünscht.
Weiter geht’s in der kommenden Folge mit den Gewerken 5 bis 8.
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Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome