Custom Cases // nine eleven masterclass
1990er 911 (Typ 964) targa, Retro-Aufbau durch AMS Ströder
With a Little Help from My Friends …
… das passiert also, wenn langjährige Rennmechaniker Neunelfer-Backdates bauen, viertes Kapitel
Viertes Kapitel: Ein 1973 gebräuchliches Original-„Buschgrün“ sollte es in diesem Fall sein, abgesetzt durch ein umlaufendes, hellgrünes Dekor.
An den Flanken sind die Dekore bewusst tiefer angesetzt worden, um den Wegfall der Seitenschweller-Verkleidungen zu kompensieren – auch sie hätten dem Charakter des Ölklappen-Modells Jahrgang 1990 nicht entsprochen. Tatsächlich ist im Seitenteil hinten rechts aber ein voll funktionstüchtiger Einfüllstutzen für das Motor-Schmiermittel zu finden, mittels eines einzeln angefertigten Einsatzes ist er nachträglich eingearbeitet worden. Der unübersehbar gefräste Schriftzug „Oil“ soll verhindern, das sich viele Dramen des Modelljahres 1972 wiederholen, als Fehlbefüllungen des Öltanks mit Benzin Motorschäden auslösten. Führt man sich den Aufwand zu Augen, der ein 4,1-Liter-Aggregat mit gemessenen 398,5 PS Motorleistung aus dem aufgespindelten Original-Kurbelgehäuse erwachsen ließ, wäre der materielle Schaden andernfalls beträchtlich. Denn wie bereits bei der Karosserie gab Armin Ströder auch in dieser Disziplin alles. Ein anderer Kollege aus alter Zeit, der Kölner Elektronik-Intimus Ansgar Wiesen, hatte sich bereits mit der Materie beschäftigt – und ein einfaches Rezept zu bieten: „Was sich auf der Rennstrecke bewährt, verhilft auch einem 30 Jahren jungen 911 der Generation 964 zum Eintritt ins 21. Jahrhundert.“ Armin Ströder bringt die Brisanz heutiger Restomod-Vorhaben auf eine verblüffend einfache Formel: „Von außen muss es meistens älter aussehen, als es ist – und von innen, unter dem Blech, da kann es gar nicht modern genug sein!“
( … to be continued … )
Weiter geht’s im fünften Kapitel: Tatsächlich ist im Seitenteil hinten rechts aber ein voll funktionstüchtiger Einfüllstutzen für das Motor-Schmiermittel zu finden.